7. Tag Längenfeld - Vent

↑ 600 hm ↓ 800 hm 9 h

Am Morgen regnet es immer noch ganz leicht, aber es scheint zusehends heller zu werden. Für heute habe ich mir vorgenommen Vent zu erreichen. Dies schaffe ich nur, wenn ich den Bus bis Sölden nehme. Aber erst mal das üppige Frühstück mit Ei in der Pension von Elsa Schöpf (Oberlängenfeld 29) genießen. Wirklich empfehlenswert diese Unterkunft: günstig und gemütlich. Um 9 Uhr steige ich in den Bus nach Sölden. Dort angekommen bessere ich meinen Jausenvorrat auf und kaufe mir neue Ärmlinge. Die alten sind ja auf dem Grieskogel verlorengegangen.

Das Venter Tal

Die Nebel lichten sich über dem Venter Tal.

Nun entscheide ich mich zu einer Gondelfahrt zur Mittelstation der Gaislachkogelbahn. Ich bin beinahe der einzige Gast der Seilbahn, denn die Nebel hängen noch tief. Keine Aussicht auf die übernacht verschneiten Gipfel. Bei kühlem Wind steige ich aus der Gondel und mache mich auf den Weg nach Vent. Die nächsten 4 Stunden werde ich, ohne eine Menschenseele zu treffen, den wunderschönen Höhenweg emtlang wandern. Zum Teil geht es recht steil bergauf, denn der Weg führt bis hinauf zum Restaurant, Skilift und Riesenparkplatz am Tiefenbachgletscher auf 2739 m. Ab und zu lichtet sich der Nebel, und ich erhasche einen Blick auf die gegenüberliegenden Berge. Ab 2500 m liegt Schnee.

Schnee

Eine dünne Schneedecke hat sich über Nacht auf alles gelegt.

Eine bizarre Welt: Bergblumen schauen mit ihren bunten Blüten unter der Schneedecke hervor, und alles ist in gedämpftes Nebellicht getaucht. Nach einigen Stunden steht man dann unversehens vor dem riesigen Parkplatz am Fuße des Tiefenbachgletschers. Den kann man mit dem Linienbus oder dem eigenen Auto natürlich auch erreichen. Ein riesiges Restaurant erwartet die Skifahrer. Im Sommer wirkt das ganze völlig überdimensioniert für die paar Gäste.

Parkplatz Tiefenbach

Der riesige Parkplatz am Fuße des Tiefenbachgletschers.

Die Aussicht ist allerdings sensationell, denn die Wolken sind nun doch aufgerissen und immer mehr blauer Himmel ist zu sehen. Nach einer Erbsensuppe mit Würstchen und einem leckeren Bierchen, geht es rasch weiter Richtung Vent, denn der Weg ist noch weit. Nach der Mittagspause bin ich wieder alleine und bis zum Abend begegnet mir kein Mensch auf meiner Wanderung. Der Höhenweg ist herrlich, und der Schnee schmilzt so langsam dahin in der wärmenden Sonne. Wie ich genießen auch die Murmeltiere nach dem kalten Freitag die Wärme.

Andrea bei bestem Wetter

Bei solchem Wetter macht das Wandern Spaß.

Kurz nach dem Tiefenbachgletscher ist der Weg an einer Stelle durch die vielen Regenfälle abgerutscht und eigentlich nicht mehr erkennbar. So geht es mit beherzten Schritten über rutschige Schlempe, immer im Hinterkopf behaltend, dass der Hang sehr steil fast 800 m ins Tal abfällt. Also jetzt keine Fehler machen. Nach knapp 30 Schritten stehe ich auf der anderen Seite wieder auf dem Pfad und kann erleichtert weiterwandern.

Venter Höhenweg

Auf dem Venter Höhenweg.

Es gibt wunderbare Ausblicke auf die Ötztaler Alpen, die besonders reizvoll aussehen, mit ihrer frischen Schneebedeckung. Irgendwann rückt Vent am Ende des Tals ins Blickfeld. Aber es ist noch ein ordentliches Stück bis dorthin. Am Nachmittag lege ich noch eine Pause ein und vertilge große Mengen meiner Jausenration. Ausgeruht bewältige ich dann die letzten 2 Stunden bis Vent. Meine Unterkunft, das Hotel Alpenrose erreiche ich genau rechtzeitig um 18.30 Uhr zum Beginn des Abendbrotes. Wie schon bei meinem ersten Aufenthalt werde ich freundlichst empfangen und es gibt wieder ein vorzügliches Drei-Gänge-Menü.

Vent

Schön liegt Vent am Talschluß und dahinter erhebt sich die Talleitspitze.

Wer in Vent logieren will, der folge meinem Rat und quartiere sich in der Alpenrose ein. Am Abend sitze ich auf der Terrasse und genieße einen herrlichen Sonnenuntergang. Das Wetter ist wieder schön! Wie herrlich ist das!!!

Januar 2018: leider hat das Hotel Alpenrose seine Pforten 2017 geschlossen. Ihr müßt euch also eine andere Bleibe in Vent suchen.