9. Tag nach Langtang Village
↑ 1170 hm 14 km 6:00 h
Heute ist der erste Tag an dem uns nicht der blaue Himmel entgegenlacht. Wir können es kaum glauben aber der Himmel ist bedeckt. Schauen wir wie sich das Wetter entwickelt. Nach reichhaltigem Frühstück geht es weiter aufwärts Richtung Langtang Village. Zunächst ist das Tal noch eng und man hat wenig Aussicht aber nach zweistündiger Wanderung wird das Tal immer weiter und gibt den Blick auf Schneeberge frei. Im Tal weiden Yakherden friedlich auf Wiesen entlang des Langtang Khola, dessen rauschen uns nun einige Tage begleiten wird.
Lodges am Wegesrand.
Der Langtang Khola.
Duftender Seidelbast im Wald.
Das Tal weitet sich und gibt den Blick frei auf den 7227 Meter hohen Langtang Lirung. Bevor wir unseren Mittagsplatz in Thyangsyap Village erreichen, wartet noch ein kurzer steiler Aufstieg auf uns. Wie bestellt reißt zu Mittag die Wolkendecke auf und wir können unsere Mittagspause in der Sonne geniessen.
Der Langtang Lirung.
Yak-Herde im Tal.
Blick zurück auf unseren Mittagsplatz.
Irgendwann sehen wir dann die riesige Schotterfläche aus Eis und Geröll wo
früher einmal das Dorf Langtang war. Ein trauriger und trostloser Anblick. Am 25. April 2015 um kurz vor zwölf brach eine monströse Lawine über das stille
Dorf herein, ausgelöst durch das Erdbeben der Stärke 7,8. Mit Rekordgeschwindigkeit löste sich die Staublawine in 7000 Meter Höhe und krachte über fast senkrechte Wände
talwärts, pulverisierte das unterhalb liegende Dorf und begrub 500 Einwohner und Touristen unter einer 40 Meter dicken Gröllschicht. Die von der Megalawine
erzeugte Druckwelle war so stark, das noch rund 6 Kilometer talauswärts die Bäume des Langtang-Nationalparks wie Streichhölzer umknickten und
Wände von Häusern und Lodges barsten.
Nun müssen wir das Geröllfeld queren und dabei gewinnt man den Eindruck über ein Gräberfeld zu laufen.
Natürlich wurden nach dem Erdbeben alle Opfer geborgen und am Langtang Khola verbrannt. Es ist sehr berührend diesen Weg zu gehen denn das Ausmaß
der Katastrophe kann man kaum ermessen.
Geröllfeld wo früher mal Langtang Village war.
So sah das Tal früher aus.
Über dies Steilwand donnerte die Staublawine ins Tal.
Oberhalb des Geröllfeldes liegt Neu-Langtang. Früher haben hier die Bauern von Langtang Village gewohnt. Nun werden hier neue Lodges gebaut. Erstmal alles aus Holz und daher recht hellhörig. Wir steigen im Tibetian Guest House ab. Hier verbringen wir einen kurzen Abend am warmen Ofen. Mittlerweile werden auch einge neue Lodges aus Stein gebaut um die hoffentlich bald wieder zahlreichen Trekkingtouristen hier im Gebiet zu beherbergen.
Neu-Langtang.
Unser Zimmer in der Lodge.
Die Sonne geht unter in Langtang Village.